Gertrud Daumann ( * 4 Juni 1928 – † 14. September 2024 ) – ein Meilenstein in der Vereinsgeschichte des AlpinClub Berlin!
Im Jahr 1986 wurde Gertrud Mitglied in der Sektion Charlottenburg des Deutschen Alpenvereins (DAV), also im heutigen AlpinClub Berlin und bereits 1991 als Schriftführerin in den Vorstand der Sektion gewählt. Nicht ohne Grund, denn mit Verwaltung kannte sie sich dank beruflicher Erfahrungen bestens aus, eine Tugend also, von welcher der Verein fortan in hohem Maße profitieren sollte, ebenso wie von ihrer Weltoffenheit, ihrer Neugierde...
Wir zählten seinerzeit knapp 500 Mitglieder, die Verwaltung des Vereins fand vorwiegend in Gerties Wohnung in der Zillestraße statt. Überhaupt war das gesamte Vereins(verwaltungs)leben eher recht familiär geprägt. Das sollte sich aber bald ändern, denn etwa ab dieser Zeit begann ein rasanter, bis heute andauernder Mitgliederzuwachs beim Verein und damit natürlich auch die Vielfältigkeit und der Umfang der Aufgaben.
1992 wurde ich als Stellvertreter in den Vorstand gewählt und hatte sofort einen Super-Draht zu Gertie. Uns einte u. a. die Affinität zu allem Neuen, insbesondere aber zu der sich in dieser Zeit rasant entwickelnden Computertechnologie. Weg von der Schreibmaschine und vom Abtippen von Aufnahmeanträgen hin zur ersten Mitgliederverwaltung per PC, mit all seinen Geburtsfehlern. Stunden-, ja tagelang saßen wir zusammen in ihrer Wohnung und versuchten das RBC-Programm zum Laufen zu kriegen, teilten Frust und die wenigen Erfolgserlebnisse und waren tagelang happy, wenn wir endlich 'ne Änderungsdiskette soweit erstellt hatten, dass wir die Daten an die Bundesgeschäftsstelle übermitteln konnten...
Unser Höhenflug hielt und hält an. Dank des Umzuges unserer Geschäftsstelle in die Spielhagenstraße wurde der Weg zu Gerties Wohnung kürzer, denn verwaltet wurde der Verein zunächst nach wie vor von dort aus. Gertie war allgegenwärtig, immer erreichbar und stets aktiver Part im Vorstand des Vereins. Wir zählten im Jahr 2009 bereits mehr als 2.000 Mitglieder, als wir konstatieren mussten, dass der Verein in „Heimarbeit“ nicht mehr verwaltbar ist und ein „Hauptamtlicher“ eingestellt werden musste.
Noch bis ins Jahr 2012 blieb Gertie als Schriftführerin im Vorstand des Vereins tätig. Dann musste sie sich leider krankheitsbedingt zunehmend vom Vereinsleben zurückziehen, blieb aber weiterhin im engen Kontakt zu vielen Mitgliedern, nahm an allen möglichen Veranstaltungen teil.
Erst in den letzten Jahren wurde es etwas ruhiger um sie, da ihre Mobilität zunehmend eingeschränkt war, sie in ein Seniorenheim zog und auch die eine oder andere Krankheit überstehen musste.
Als wir uns anlässlich ihres 95. Geburtstag trafen, wünschte sie sich, dass sie gern gemeinsam mit uns ihren 100sten feiern möchte. – Schade, es hat nicht sollen sein...
Alles Gute liebe Gertie und danke für Alles
Arno Behr
Vorsitzender
