Samuel schraubt eine Route | © Isabel Arenas

Auf neuen Wegen in der Kletterhalle des AlpinClubs Berlin

Routenbau im Hüttenweg

16.09.2024

Wer regelmäßig gern in Kletterhallen geht, wird merken, dass man bestimmte Routen nach einiger Zeit im Schlaf klettern kann. Um nun wieder frischen Wind in die Halle am Hüttenweg zu bringen, hat sich der AlpinClub überlegt, die Hälfte der insgesamt 40 Routen neu zu setzen.

Dafür hat sich in Samuel Neumann auch schnell eine umsetzende Hand gefunden. Außerhalb seiner ehrenamtlichen Tätigkeit für unseren Verein, im Bereich Leistungssport und Jugendgruppen, hat dieser beruflich nämlich auch viel mit dem Klettern zu tun. Der mittlerweile selbstständige Routensetzer hat zu seiner Berufung durch ein Freiwilliges Soziales Jahr im DAV-Kletterzentrum gefunden. Hier konnte er damals die ersten Erfahrungen mit der Kunst des Routensetzens sammeln.

Denn anders als Manche fälschlicherweise vermuten, hat dieser Prozess nicht viel mit physikalisch- oder mathematischen Berechnungen zu tun, sondern fühlt sich Samuel nach eher so an, „als würde man ein Bild malen, durch die Bewegungen, die man dann während des Kletterns generiert“. Beim Routensetzen greift er also vor allem auf Erfahrung und Kreativität zurück, um so möglichst interessante und ästhetische Wege zu ermöglichen. Unterschiede entstehen dabei vor allem auch durch die verschiedenen Strukturen und Volumen an der Wand.

Während des Setzens müssen sowohl Samuel als auch sein Arbeitskollege und Freund Elias besonders auf die vorher festgelegte Schwierigkeit einer Route, welche Griffe und Tritte ihnen zur Verfügung stehen und auch die Farbkoordination insgesamt achten. Für eine Kletterroute braucht man so im Durchschnitt etwa eine bis anderthalb Stunden, wodurch die Beiden an dem gesamten Projekt circa 3 Tage gearbeitet haben. Mittlerweile sind sie fertig und die Halle steht mit 20 neuen, sechs bis sieben Meter langen Routen wieder den Mitgliedern des AlpinClubs zur Verfügung.  

Text und Fotos: Isabel Arenas